Freitag, 24. September, Andros,
Hafen Gavrion
Wir legen morgens um 7 Uhr ab um weiter nach Tinos zu fahren - laut Wetterbericht noch gut
möglich. Doch schon kurz nach der
Hafenmauer bekommen wir Wind und Welle voll auf die Nase, drehen schleunigst wieder
um und beschließen, die angekündigten
Starkwindtage hier zu verbringen.
Samstag, 25. September
Es bläst starker Südwind in die Bucht, im Hafen entsteht gewaltiger
Schwell . Die unzähligen Fähren, die von Früh bis Spät dicht neben
den Segelbooten anlegen geben wegen Wind und Welle bei ihren Manövern mehr Gas als sonst.
Ein schwedisches Segelboot liegt
längsseits am Pier und schrubbt sich die Fender wund, in der Ecke des Hafenbeckens liegt das
Segelboot von Brian und Joice, die 10 Jahre lang rund um die Welt gesegelt sind und ihren Platz
hier nur noch "terrible" finden. Denn gerade
in ihrer Ecke wackelt es am stärksten. Joice hat inzwischen die Rolle des
"Fähren- Frühwarnsystems" übernommen und jeder steht
angespannt im
Cockpit, wenn so ein Riesengerät einläuft - oder gleich zwei. |
 Nein - das ist keine vergammelte Salami. Es ist einer der
Ringe, denen man im Hafen sein Schiff anvertraut. Und
es ist genau der Ring, der beim Einlaufen der letzten Fähre des Tages mit einem Knall den winzigen Rest seiner Lötstelle aufgab und damit das Boot
von Brian und Joice sowie ein Fischerboot in "Hafen-Not" brachte. Alles am Pier sprang, zerrte, legte
Behelfsketten und Leinen - und als die Boote endlich wieder sicher vertäut waren, holte Brian eine lange aufbewahrte Flasche Edelbrandy hervor
und wir feierten "Schiffsrettung". |

Heute sind Brian und Joice aus ihrem
Katastrophen-Eck geflüchtet und haben sich "römisch-katholisch"
neben unser Boot gelegt. Der Wind hat zugenommen, der Schwell ebenfalls.
Thomas hat für alle drei Boot einen Zweit-Anker ausgebracht (für die
Schweden einen Seitenanker) und wir haben jede Menge Sicherheitsleinen
seitlich ans Land gezogen. Außerdem war ich der griechischen "Abfall-Beseitigung"
unheimlich dankbar, man findet
doch immer wieder brauchbare Dinge. Am Badestrand hatte jemand alte Autoreifen
entsorgt, die nun als weiterer Puffer unserer Badeplattform etwas Sicherheit geben.
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