Nafpaktos  Oktober 2005

Die Heldenstadt Nafpaktos - am 12. Oktober 2005

 

Wir kommen von Trizonia. Der Hafen in der alten Festungsstadt Nafpaktos soll sehr klein sein, lesen wir im Hafenführer, Ankersalat etc. schon vorprogrammiert. Na, da sind wir ja gespannt.

Schon beim Ansteuern der Hafeneinfahrt erblicken wir auf dem Betonpier vor der Burgmauer einen kleinen Privathubschrauber - und auf der Festungsmauer tanzen Leute. Im Hafen selbst ist ein Großaufgebot an allem, was pfeift, trommelt, fiedelt, tanzt und singt. Die Erklärung: es wird ein Film gedreht.

Das Anlegen selbst ist problemlos, da uns der einzige Platz, der keinen Ankersalat verursacht, einladend ins Auge springt. Somit haben wir das "Großereignis" von Nafpaktos direkt im Blick. 

Pia findet die überdrehten Lautsprecher unzumutbar und flüchtet in ihre "Katastrophe" - und als auch noch mitten in die Musik hinein geschossen und geknallt wird (unserer Meinung nach völlig unpassend zu der Darbietung) verläßt sie für 2 Stunden sang und klanglos das Schiff und versteckt sich. Wir machen uns relativ wenig Sorgen um das Tier - mit Straßenverkehr ist sie vertraut - und weit ist sie sicherlich nicht geflüchtet (wahrscheinlich bis zu irgendeiner Eingangstüre, die "Sicherheit" bietet). Sie hat gut daran getan, das Schiff zu verlassen, denn kurz darauf startet der Privathubschrauber und zieht unzählige Runden über dem Platz des Geschehens - und somit über dem gesamten Hafen.  Doch alles läßt irgendwann einmal nach - und als der Hubschrauber davonfliegt, der Lärmpegel an die Grenze des Erträglichen zurücksinkt, die Bollerschüsse aufhören - da kommt auch unser Tierlein wieder wedeln über die Gangway an Bord. 
 

Wir machen uns auf, die alte Festungsstadt etwas zu erkunden. Hoch oben am Hügel steht die Burg, innerhalb der Festungsmauern mischt sich alles: Neue Wohnhäuser mit alten Bädern (nur noch die Kuppeln liegen oberhalb der Wege). 

Während wir so den Blick nach unten über Meer und Hafen gleiten lassen (wir haben schon einige Höhenmeter bezwungen) sehen wir ein Motorboot auf Nafpaktos zusteuern. Alarmbereitschaft! Es gibt im Hafen keinen Platz, wo diese Riesenschüssel anlegen könnte - außer direkt neben uns. Kurz entschlossen drehen wir um, machen eine "Spurt" nach unten, zurück zum Hafen. Man weiß ja nie! Der Motorkübel entpuppt sich dann netterweise als deutsches Motorboot, das ganz zivilisiert neben uns anlegt - Entwarnung.

Inzwischen ist es wieder ganz ruhig und friedlich, die Filmmannschaft ist noch beim Abbau von Stativen und Mikrofonen, abgesehen von den knatternden und schauerlich aufheulenden Motoren der Mopeds hat die Beschallung aufgehört. So beschließen wir: ein bisschen lesen, Abendessen, später dann auf's Deck sitzen, "Hafentheater" beobachten. Es scheinen einige Schätze unter der Wasseroberfläche verborgen zu sein - eine Chartercrew zieht beim dritten Ankerversuch ein verrostetes Fahrrad hoch (beim fünften Versuch klappt es dann doch).
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