Petriti - Ammondia 9. Juli 2003 | ||
Mittwoch, 9. Juli 2003 | ||
"Das habe ich in 30 Jahren Seglerzeit noch nicht erlebt" - Ausspruch eines langjährigen Finnklipper-Seglers, der im Hafen von Petriti neben uns lag. Passiert war folgendes: | ||
Charterer waren abends in den kleinen Fischereihafen von Petriti gekommen und wollten, wie es hier üblich, ist mit dem Heck am Kai anlegen. Wind 4-5, schräg von vorne auf die Hafenmauer zu. Wir halfen vom Land aus zusammen mit ein paar anderen Seglern, das Schiff in die Lücke zu bugsieren. Zuerst hingen sie schräg zwischen den anderen Booten wie ein Schluck Wasser, allmählich bekamen wir sie gerade gerichtet. Es war schon dunkel, nur der Mond leuchtete und die Tavernen auf der anderen Seite des Hafens warfen etwas Licht herüber. Auf meine Frage, wieso um Himmelswillen sie
keinen Bug-Anker geworfen hätten kam kindlich naiv zurueck:
"Gibt's hier keine Mooring-Leinen?" Himmel hilf, haben die
denn kein Hafenhafenbuch! Fender hatten sie auch keine ausgehaengt. Also
brachten wir ihnen den Anker mit unserem Beiboot aus. Zwei Minuten
spaeter: Das gleiche Spielchen bei einem Eignerboot, das ankam. Wir
schuettelten nur noch den Kopf. Einen Tag zuvor, in Parga,
hatten wir auch schon ein Kopfschuettel-Erlebnis, als sich franzoesische
Senioren zwischen uns und ein griechisches Fischerboot legten. Statt den
Buganker zu setzen stiegen sie kurzerhand auf's Fischerboot und machten
sich dort mit Leinen fest (Wind 5 Bft. in Richtung Hafenmauer). Man kann
sich vorstellen, wie erfreut der Grieche am naechsten Morgen war, als er
auslaufen wollte. Er loeste kurzerhand die Leine, weckte erbost die
Franzosen und schlaftrunken liessen diese ihr Beiboot zu Wasser, um -
etwas verspaetet - doch noch den Buganker zu setzen. Zur Zeit sind ziemliche
Starkwind-Tage, die Duenung im Meer wirft unsere Unity gnadenlos von
einer Seite auf die andere. Durch den relativ hohen Decksaufbau ist die
Nauticat wesentlich windanfaelliger als Sportsegelboote mit flachem
Deck. Durch den kuehlen Nordwind ist das Wetter sehr angenehm und das
Wasser richtig frisch geworden. Wir haben beschlossen, heute noch in der
Bade- und Ankerbucht Fanari, zu bleiben und erst morgen weiter suedlich
in Richtung Lefkas zu fahren. Fanari: Hier fließt der Acheron ins Meer
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Erlebnisberichte |