Aigina Mai 2004 | ||
Mittwoch, 26. Mai:
wieder auf Aigina Nach dem Hafen in Athen ist sogar diese touristisch überlaufene Insel die pure Idylle. Weniger idyllisch fand ich jedoch das Verhalten einer zierlichen Katze, die auf dem Gehsteig lag und ihre Jungen bewachte. Ich sah die Katze leider etwas zu spät, doch diese sah Pia hinter mir heranwedeln und krallte sich schwuppdiwupp in meinem Oberschenkel fest. Dass ich für Pia einmal als Opferdiode hinhalten müßte, hätte ich mir nicht träumen lassen. Nun humple ich seit ein paar Tagen über Deck und durch die Straßen mit dem Optimismus, daß die Entzündung ja doch bald wieder verheilt sein wird. |
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Die Wochenenden in Aigina sind ein
Erlebnis für sich - so man auf dem Schiff lebt. Der Stadthafen wird
regelrecht überfallen von riesigen Motoryachten mit Phantasie-Flagge
und Philippinischen Angestellten. Weil Motoryachten Prestige-Objekte sind
müssen sie auf jeden Fall direkt am Stadtkai anlegen. Das sieht dann
folgendermaßen aus: 2-Meter-Lücke, 5 Meter breite Yacht. Mit ihren
2000 PS wird gnadenlos Rückwärtsschub gegeben und allen Booten rechts
und links drückt es die Fender zusammen, dass es nur noch quietscht.
Sogar die einmal vom Nachbarboot eiligst herbeigeholte Port-Police ist
da machtlos. Ihr "Go out!" wurde nur mit wildem Gestikulieren,
wüstem Geschimpfe
und einem kräftigen Schub rückwärts beantwortet. Will man also
verhindern, dass bei so einem Manöver das eigene Schiff Schaden
erleidet, bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder man läuft
schleunigst aus, oder man stellt sich mit dem Enterhaken an den Bug. Mit wilden Drohgebärden haben
wir es tatsächlich zwei Mal geschafft, unser Schiff und das unserer Nachbarn
zu verteidigen und die Motorbootfahrer in die Flucht zu schlagen.
Themawechsel:
Es gibt auf Segelyachten verschiedene Toiletten-Systeme. Bei unserem
System z.B. wird durch Pumpen Unter- und Überdruck erzeugt, Seewasser
wird angesaugt und der Toiletteninhalt kleingehäkselt herausgespült.
Sowohl Einlass- und Abfluss-System liegen dabei unter der Wasserlinie.
Es gibt auch ein Toilettensystem, bei
dem das Ablass-Ventil über der Wasserlinie liegt und der
Toiletteninhalt unzerkleinert hinausbefördert wird. 29. Mai, Aigina:
Wir schlendern am Stadtkai entlang und betrachten die Schiffe. Plötzlich
bekommt ein junger Mann vor uns einen regelrechten Lachanfall und winkt
ganz aufgeregt seinen Freund herbei: „Guck mal, da kam gerade eine
Kackwurst raus!“
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Erlebnisberichte 2004 |