Nachtfahrt  Kos - Amorgos September 2005
Mittwoch, 14. September
Eine Woche lang warteten wir auf weniger Wind und Welle, nun sieht es so aus, als könnten wir endlich dem windigen Kos entkommen. Nachtfahrt ist angesagt, denn bis Amorgos sind es von Kos aus knapp 70 Seemeilen. Bei unserem gemütlichen Tempo rechnen wir 16 bis 18 Stunden.
Wir laufen um 17.15 Uhr aus und fahren in den Sonnenuntergang hinein. 
Die Dünung von den vorhergehenden Starkwindtagen ist noch deutlich zu spüren, alles, was herumrutschen oder herumfliegen könnte, wird in Sicherheit gebracht. Um 21 Uhr ist die letzte Dämmerung vorbei, nur der Mond leuchtet uns freundlicherweise noch 5 Stunden weiter. 
4-5 Bft Wind von vorne - das bremst. Doch die Rückenströmung gleicht das wieder aus. Die Welle wird dadurch allerdings etwas ungemütlicher. 
2 Uhr - der Mond geht unter, es wird stockdunkel. Ich habe inzwischen schon etwas geschlafen und löse Thomas für eine Weile ab beim Ausschau halten nach Fähren und Frachtern, Kurs konntrollieren, achtsam sein. Auf dem Radar sind Schiffe bis in 16 sm Umkreis erkenntlich, es ist in der Nacht eine große Hilfe wenn man mitverfolgen kann, wie nah oder fern Frachter und Fähren vorbeiziehen. 
6 Uhr, es dämmert bereits. 80% Luftfeuchtigkeit, starker Nebel und Wolken bilden sich. Über den UKW-Funk kommt von einem Frachter der Mayday-Ruf "Man over Bord".  
Gegen 9 Uhr ist Amorgos im Dunst ganz schwach zu erkennen, etwas später begrüßen uns etliche Delphine und schwimmen eine Weile neben uns her. 
Um 11 Uhr legen wir in Amorgos an, gönnen uns einen verspäteten "Sunriser" und legen uns erst einmal aufs Ohr. 
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